Fotografie in der Street-Art: Slinkachu



Fotografie
Klasse 9 – 10
Kurze Unterrichtseinheit

Bereits im April schon vom nahenden Ende des Schuljahres zu sprechen, klingt erstmal stinkefaul. Wenn man allerdings alle zehnten Klassen in Kunst unterrichtet und sich die Unterrichtseinheiten um Meilensteine wie Praktika und Abschlussprüfungen schlängeln müssen, dann ist das Schuljahr tatsächlich auf einmal vorbei.
Ein kurzes Thema, welches sich gut in den letzten Wochen vor der Abschlussfeier unterbringen lässt, ist die Fotografie in der Street-Art. Hier haben sich die Zehntklässler(innen) mit dem Künstler „Slinkachu“ beschäftigt, welcher durch die fotografische Inszenierung kleiner Modellbaufiguren (sur-)reale urbane Welten erschafft. Sein bekanntestes Werk ist der Bildband „Kleine Leute in der großen Stadt“ (Hoffmann und Kampe Verlags-GmbH, 2009). 

Slinkachu: „Kleine Leute inder großen Stadt“ (Hoffmann und Kampe Verlags-GmbH, 2009)
Zum Einstieg in die Unterrichtseinheit zeigte ich den Schülern Bildbeispiele des Künstlers in einer Beamer-Bildershow. Anschließend erarbeiteten wir, was die Fotos gemeinsam hatten und legten somit gemeinsam unsere Kriterien fest. Hier muss ich ehrlicherweise anmerken, dass ich nicht mit dem anfänglichen Widerstand gerechnet habe … tatsächlich gab es einige Jugendliche, die äußerten, dass „das doch keine Kunst“ sei. Dadurch entstand jedoch in zwei von drei Klassen eine interessante Diskussion darüber, was eigentlich Kunst ist / sein kann, und was nicht. 
Anschließend erhielten die Schüler die Hausaufgabe, sich selbstständig um geeignete Figuren / Foto-Objekte zu bemühen.
Während des Fotografierens schulten die Schüler weiter ihren ästhetischen Blick, indem sie sich streng an die Kriterien hielten:

  • Auf „Augenhöhe“ der Figuren fotografieren (nicht von oben)
  • Mindestens zwei Figuren / eine Figur + ein Objekt, sodass eine Handlung entsteht
  • Schärfe nur im Vordergrund, Unschärfe nur im Hintergrund
Die in der Einführungsphase entstandenen Diskussion ließ sich sehr gut zur abschließenden Bildbetrachtung nutzen: Warum ist das eine ein „gutes“ Bild, warum das andere nicht? Die Schüler übten dadurch nicht nur, ihre subjektive Meinung vor anderen zu vertreten, sondern diese auch kriteriengestützt zu untermauern.
Eine gute Übung, sich mit Bildinhalten fremden und/oder eigenen Bildinhalten auseinanderzusetzen ist übrigens die, sich Titel für die Werke auszudenken. 
Als ergänzende Lernzielkontrolle wären sowohl ein Test über die Entstehungsgeschichte der Street-Art, als auch eine schriftliche Bildanalyse denkbar gewesen.
Es folgt eine kleine Auswahl der Fotoarbeiten der Jugendlichen, die ich verwenden durfte und ein Bewertungsbogen, den man hier kostenfrei downloaden kann:





"Wie komponiere ich einen gelungenen Bildaufbau?", war einen Frage, die wir in der Unterrichtseinheit nachgehen konnten.




"Wie entsteht eine Handlung im Bild?"












Farbperspektive: Tauchgang


Kunst Jahrgang 6 - 7
Farben mischen
Perspektive
Differenzierung

„Wie kann ich ein echtes Bild malen, Frau S.?“ – gute Frage. Was damit gemeint ist, wurde mir erst vor kurzem klar: Irgendwann stoßen wir bei unserer kreativen Arbeit auf Hürden, wenn uns das fehlende Know-How fehlt. Eine Landschaft wirkt dann schnell platt und pappig, statt tief und weit. Wie ein kleines bisschen Wissen über das Phänomen der Farbperspektive helfen kann, erfährt man hier: 

Das wohl bekannteste Beispiel zur Farbperspektive: "Blue Hills" - ein vorinstalliertes Wallpaper unter Windows 7/Vista.

Befinden wir uns in geschlossenen Räumen und die einzige Lichtquelle ist auf unserer Höhe (z.B., wenn wir einen dunklen Keller betreten und das Licht des Obergeschosses fällt noch ein paar Meter voraus), dann ist der am weitesten entfernte Punkt am dunkelsten. Befinden wir uns jedoch im Freien, lässt sich das Gegenteil beobachten: In der Ferne erscheinen die Farben heller, milchiger und erhalten teilweise einen Blaustich. Man spricht hier auch von der „Blauperspektive“. Die Farbperspektive geschieht durch Lichtbrechung … aber wie das ganz genau von Statten geht, müsste ich bei meinen Physik-Kolleg(inn)en erfragen ;-)

Als Einstieg in die Unterrichtseinheit „Farbperspektive: Tauchgang“ zeigte ich den Sechstklässler(inne)n Bildbeispiele zum Thema Farbperspektive. Zunächst ganz allgemeine, weite Landschaften, auf denen man die Verblassung der Farben gut erkennen kann. Da ich mich in der glücklichen Lage befinde, in meinem Klassenraum über ein ActivBoard zu verfügen, ließ ich nun Meeresgeräusche im Hintergrund laufen und zeigte konkrete Beispiele zur Farbperspektive unter Wasser ;-) 

Anschließend ließ ich die Schüler/innen sich dazu äußern, was ihnen aufgefallen war: Was hatten die Bilder gemeinsam? Danach sicherten wir unsere Beobachtungen an der Tafel:
  • Je näher die Objekte, desto kräftiger die Farben (bis hin zu schwarz)
  • Je weiter die Objekte, desto blasser die Farben (bis hin zu weiß)
  • Wenn das Licht von vorne kommt, wirken Objekte, hinter denen der Betrachter „steht“, schwarz / wie Schatten.
Nun sollten die Kinder eigene Unterwasserbilder gestalten. Den Arbeitsauftrag und Bildbeispiele zu Meeresbewohnern erhielten die Schüler/innen wieder schriftlich.
Der Download inklusive Bewertungsbogen steht hier bereit.

Hier sind einige Beispiele des 6. Jahrgangs 2017/18 zu sehen:







Leistungsstarke Schüler/innen übertrugen das Phänomen auf weitere Szenerien und übten dadurch das Mischen anderer „Farbfamilien“ (z.B. Afrika: von Gelb zu Rot, oder Nacht: von Schwarz zu Weiß.






Licht & Schatten: Fuchs im Schnee



Kunst, 5. / 6. Klasse
Licht und Schatten
Kalt-Warm-Kontrast
Fachbezug: Mathe (parallele Linien)
Buchvorstellung: „Mein Freund Pax“

Bei Pinterest bin ich in letzter Zeit immer mal wieder auf Jonathan Klassens Illustration eines Fuchses im Wald gestoßen. Das Bild ist sehr minimalistisch gestaltet und trotzdem entsteht durch die Betonung der Baumschatten eine interessante Räumlichkeit. Des Weiteren spielt das Bild mit dem Kalt-Warm-Kontrast: Während die Bäume und ihre Schatten in kühlem Blau gehalten sind, sticht der orange-rote Fuchs stark hervor. Das Bild wurde schon ein Vielfaches nachgeahmt, jedoch habe ich bisher keinen didaktischen Hintergrund finden können. Darum habe ich das jetzt übernommen. 

Illustration von Jon Klassen
 Wie der Zufall will, bin ich kurz nach meiner Aufarbeitung auf ein neues Lieblingsbuch gestoßen: „Mein Freund Pax“ von Sara Pennypacker … illustriert von Jonathan Klassen! Das sollte wohl so sein. Ich nutzte also die Chance, und stimmte die Schüler/innen des 6. Jahrgangs durch Vorlesen auf Füchse ein. Auch während unserer Arbeit las ich den Kindern weiter vor, was sie sehr genossen.

Roman von Sara Pennypacker: "Mein Freund Pax" (FISCHER Verlag, 2017) - illustriert von Jon Klaassen
Vorab machten wir jedoch zur Hinführung ein Experiment: Ich beleuchtete mehrere Objekte mit einer Taschenlampe und veränderte dabei die Position des Lichts. Die Schüler/innen sollten anschließend beschreiben, inwiefern sich die Schatten verändern. Ziel war es hier, dass die Kinder erkannten, dass Schatten bei nur EINER Lichtquelle auch nur in EINE Richtung fallen können. Hier ließ sich sehr gut ein fächerübergreifender Bezug zur Mathematik herstellen, denn die 6. Klassen lernten gerade, was parallele Linien sind und wie man das Geodreieck benutzt. Sicherheitshalber wiederholten wir diese Inhalte aber noch einmal gemeinsam an der Tafel.
Screenshot vom Arbeitsauftrag / Arbeitsblatt
Tafelbild: Parallele Linien?!
Anschließend erhielten die Schüler/innen einen schriftlichen Arbeitsauftrag, den man hier gratis downloaden kann. Auch wenn meine Klassen verpflichtend eine Kunstmappe führen müssen – natürlich geht hin und wieder… nein, IMMER das eine oder andere Arbeitsblatt verloren. Aus diesem Grund funktionierte ich eine alte Pinnwand zu einer Infotafel um, auf der alle Arbeitskriterien und Bildmaterial zu Füchsen zu finden waren.

Infotafel: Arbeitsauftrag und Tipps, um Füchse zu zeichnen







Nachdem die Kinder das Zeichnen eines Fuchses geübt hatten, durften sie an ihrem Abgabebild im Format DIN-A3 arbeiten. Hier sind einige Arbeitsergebnisse des 6. Jahrgangs 2016/17 zu sehen: